"Frauen im Metropol" (1940) - Illustration im Programmheft |
endet aus heutiger Sicht in Anbetracht der Zeitumstände auf außerordentlich zynisch wirkende Art die u.a. im Circusmilieu spielende Operette „Frauen im Metropol" von
Heinz Hentschke, die im Herbst 1940 uraufgeführt wurde.
Während
für viele Circusse und einige Varietés in Deutschland die „Goldenen
Zwanziger“ und frühen dreißiger Jahre durchaus nicht immer so „golden“ waren, gestaltete sich die wirtschaftliche Lage insbesondere für die bedeutenderen Stätten der "leichten Muse" einschließlich etlicher Circusse „arischer“ Betreiber
zur Zeit des „Dritten Reiches“ bis in die ersten Kriegsjahre hinein weniger dramatisch als gemeinhin angenommen, obwohl durch das Fehlen vieler
ausländischer und jüdischer Artisten künstlerisch ein deutlicher
Substanzverlust zu verzeichnen war und zahlreiche Reglementierungen den Direktionen, Agenten und Künstlern die Arbeit enorm erschwerten. Auch wenn die oftmals durchaus aufwändigen Inszenierungen der Programme deutlich "hausbackener" ausfielen als in den "Wilden Zwanzigern", existierten zu Beginn der 1940er Jahre in Deutschland beispielsweise noch Varietés unterschiedlicher Größenordnungen in unüberschaubarer Anzahl.
Durch
die Förderung genehmer populärer Unterhaltungsangebote wie auch das Kino durch die Nationalsozialisten sollten die Volksgenossen
„bei Laune“ gehalten und in Kriegszeiten von den schrecklichen
Geschehnissen abgelenkt werden. Tatsächlich blieb, anders als im
Ersten Weltkrieg, der Krieg in den Circus- und Varietéprogrammen mit Ausnahme des
obligatorischen Hinweises auf das Verhalten bei Fliegeralarm bis zur
allgemeinen Schließung der Theater im September 1944 zumeist* außen
vor.
Diese
vordergründig unbekümmerte Stimmung spiegeln die zahlreichen
Arbeiten Kurt Hilschers, der in jenen Jahren unzählige Plakate und
Programmcover für Varietés, aber auch für Revuen, Operetten und
den Dresdener Sarrasani-Bau gestaltete:
Für das zur "Kraft durch Freude"-Organisation gehörende Plaza- Varieté gestaltete Hilscher von 1939 bis 1944 sämtliche Programmhefte. |
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