Bild- sowie direkte und indirekte Textzitate nur unter genauer Quellenangabe!

Dienstag, 13. August 2024

Circusprogramme, - bücher usw. - Bilder vom Lagerverkauf



Auf mehrfachen Wunsch sind im Anschluss einige Bilder zu sehen, die einen groben Einblick in das noch vorhandene große aktuelle Angebot geben, wobei nur ein Teil der Buchreihen, Programm- und Zeitschriftenstapel zu sehen ist. Ein Besuch lohnt also weiterhin. 

Tausende
Circusbücher, Circusprogramme, internationale Artistik-Fachzeitschriften, Dokumente, Werbematerialien, Dokumentationen usw. aus dem umfangreichen Nachlass des Sammlers und Antiquars Peter Hackhofer stehen in einem Lager westlich von Münster zu günstigen Preisen zum Verkauf.

Peter Hackhofers Antiquariat war über Jahrzehnte hinweg eine der wichtigsten Bezugsquellen für Circus-Sammler.

Kommen Sie, stöbern Sie und suchen Sie sich etwas Schönes, Seltenes und Interessantes aus: Sie werden gewiss fündig!

Im Angebot sind u.a.:

- Circusprogramme (einige aus den 30er/ 40er Jahren, viele aus den 50er/ 60er Jahren und sehr viele aus dem letzten Drittel des 20. Jh.)
- unzählige Circusfach- bzw. sachbücher, zumeist in deutscher, englischer oder französischer Sprache  
- russische und skandinavische Circusbücher
- Belletristik und Kinderbücher
- Pressemappen
- Werbematerial
- Dokumente
- Dokumentationen/ Maschinenschriften
- internationale Fachzeitschriften in großer Zahl
- Souvenirs

- Varieté-Programme, angefangen bei den 1930er Jahren
- Bücher zu Varieté, Revue, Kabarett, Theater

- Zoobücher und -führer  

Der Reinerlös aller Verkäufe kommt der gemeinnützigen „Stiftung Zauberkunst“ zugute.
https://stiftung-zauberkunst.de/

Das Lager befindet sich in den landschaftlich sehr reizvollen Baumbergen mit zahlreichen Besichtigungs- und Einkehrmöglichkeiten in der (unmittelbaren) Nachbarschaft, so dass ein Besuch gut mit einem Tagesausflug verbunden werden kann. 

Im ca. 10km entfernten Zauberzentrum können zudem antiquarische Zauberbücher, -zeitschriften und -plakate erworben werden.

Informationen und Terminvereinbarungen unter schaubuden65@web.de.






















Freitag, 9. August 2024

Frohes Neues!


Morgenprobe

Ebenso wie der berühmte Künstler Hans Falk war auch der Winterthurer Maler, Illustrator und (Werbe-)Grafiker Hans Schoellhorn (1892-1982) eng mit dem Circus Knie verbunden - und ebenso wie Falk begleitete Schoellhorn zeitweise den Schweizer Nationalcircus, um sich inspirieren zu lassen.
Schoellhorn, der u.a. bei Ferdinand Hodler und an der Münchner Kunstakademie gelernt hatte, schuf für den Circus Knie Plakate in einem sehr eigenwilligen Stil, die zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen.
Von ganz anderer Art sind die reizvollen, zumeist "Backstage-Szenen" zeigenden Aquarelle und Kreidezeichnungen, die in den 1960er Jahren die Neujahrs-Grußkarten des Schweizer Nationalcircus schmückten. 




Samstag, 1. Juni 2024

Handmade

 

In Zeiten, in denen die Tageszeitung ein wichtiges Informationsmedium war und in vielen Haushalten gelesen wurde, hatte die Anzeigenwerbung eine weit größere Bedeutung als heute. Wenn auch Berichte im redaktionellen Teil weit effektiver waren und die Pressesprecherinnen und Pressesprecher stets versuchten, den Circus vor und während eines Gastspiels möglichst oft „in die Zeitung zu bringen“, bildeten die Anzeigen traditionell wichtige Werbemittel. Ihre Gestaltung war in aller Regel ausgesprochen trivial: Harte Schwarz-Weiß-Kontraste, stereotype Bildelemente, ein fett gedruckter Name des Unternehmens mit oftmals individuellem Schriftzug sowie der typische Sternchenrahmen dienten allein dazu, auf den überbordenden Anzeigenseiten aufzufallen.

Dass auch unter Anwendung ähnlicher bewährter Mittel weit ansprechendere Ergebnisse erzielt werden können, stellte der gelernte Gebrauchsgrafiker Bernhard Paul im Jahr der „Wiedergeburt“ seines Circus Roncalli 1980 unter Beweis. Die einfachen, liebevollen und gerade auch deshalb wirkungsvollen Annoncen spiegeln in besonderer Weise den einzigartigen Charme des Circus Roncalli in seinen Anfangsjahren. 

... alles "Einzelstücke"

Dienstag, 28. Mai 2024

Alleinstellungsmerkmal


Diese Arbeit auf einer Ausgabe des Jahres 1975
erinnert an Circusplakate polnischer Grafiker.

Unter den in vielen Ländern Europas von Circusfans herausgegeben Zeitschriften hoben sich die Ausgaben des Organs der "Circus-, Varieté- und Artistenfreunde der Schweiz" "Manege" oftmals durch sehr interessante grafisch gestaltete Titelseiten hervor. 
Besonders ansprechend sind die Arbeiten des bekannten (Werbe-)Grafikers, Kunstmalers und Illustrators Walter Grieder (1914-2004) aus Basel, darunter die beiden nachfolgenden Linolschnitte:

März 1968

November 1969

April 1977

Montag, 13. Mai 2024

Fachblatt

 
Rückseite der Ausgabe 12/1973

In diesem Blog fand schon öfter der Umstand Erwähnung, dass sich in den Ländern des ehemaligen „Ostblocks“ internationale zeitgenössische künstlerische Tendenzen vornehmlich in der nicht dem Diktat des „Sozialistischen Realismus“ unterworfenen Gebrauchsgrafik durchsetzen konnten. Viele Cover der Zeitschrift mit dem frei übersetzten Titel „Unterhaltungsmusik und Zirkus in der Sowjetunion“ aus den 1970er Jahren stellen treffliche Beispiele hierfür dar, wobei der häufige Einbezug folkloristischer Elemente eine Eigenart vor allem russischer und rumänischer Arbeiten darstellt. 




Mittwoch, 7. Februar 2024

Varieté und Revue - zwanzigster Exkurs


 
In den 1950er und 60er Jahren feierte die „Wiener Eisrevue“ auf ihren Europa-Tourneen große Erfolge. Ihr Markenzeichen war die „operettenhaft“ anmutende Inszenierung vieler Programme. Die von Robert Stolz komponierte Musik wurde dabei von einem Live-Orchester gespielt.
Während sich die Programme so deutlich von den Eisrevuen nach amerikanischem Muster abhoben, ähnelten die Programmcover und Plakate sehr den zumeist von bekannten Pin-Up-Künstlern gestalten Arbeiten für Produktionen anderer Shows. Insbesondere die nachfolgenden Titel von Siegfried Krupitz (1929-2013) erinnern deutlich an amerikanische, aber auch französische (O'Kley) Cover.




Freitag, 5. Januar 2024

"Der Plakatmaler der Theater- und Artistenwelt"

 

Im Mai-Heft 1919 der Zeitschrift „Das Plakat“ erschien ein reich bebilderter Artikel von Josef Holzinger über den Plakatmaler Jo(sef) Steiner (1877-1935), daraus folgender Textauszug und die Abbildungen:
Er schuf das moderne Bildnisplakat. Daher er auch der Plakatmaler der Theater- und Artistenwelt geworden ist.
Das alte Plakat dieser Gebiete brachte immer die Photobildnisse der betreffenden Künstler, meistens Zirkus- und Varietéleute. Da wurde die ganze 'Schönheit' des Künstlers nach der Auffassung und Mode des alten Fachphotographen ins Plakat übertragen. Der betreffende Kopf wurde 'schön und fesch' in Kreide lithografiert und mit den drei Grundfarben zart und fein angekreidet.
Steiner gab seinen Plakaten gleich ein anderes Gepräge. Er ließ das Photo beiseite und gab seinen Modellen das Aussehen, das sie auf der Bühne hatten oder haben wollten. Er hielt sich deshalb nicht an herkömmliche Form und Farbe." 




Dienstag, 28. November 2023

Varieté und Revue – neunzehnter Exkurs

 
Programm Admiralspalast 1937 (Josef Fenneker)

Bemühungen, die bereits in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg als „verstaubt“ angesehene Operette aufzupeppen und ihr neuen Schwung zu verleihen, fruchteten insbesondere in Berlin, wo die sogenannte „Revueoperette“ namentlich im Metropol-Theater zu einer festen Größe im Angebot leichter Unterhaltung avancierte.
Wie der Name sagt, spielten große Ballettformationen und aufwändige Ausstattungen in den Inszenierungen eine große Rolle, die Handlung trat hingegen in den Hintergrund und die Musik orientierte sich vor allem an der aktuellen populären Unterhaltungsmusik.
Um das Jahr 1930 herum verdrängte die Revueoperette sogar die große Revue in deren bisherigen Heimstätten Admiralspalast und Großes Schauspielhaus.
Ihr Erfolg hielt bis weit in den Krieg an. In dieser Zeit stehen insbesondere die Werke Heinz Hentschkes für unbeschwerte Unterhaltung ganz im Sinne der damaligen Machthaber.

Programm Großes Schauspielhaus 1932 (Paul Scheurich)

Programm "Maske in Blau", Metropol 1937 (Eleonora Rozanek)

Metropol 1942 (Notentitel von Kurt Hilscher)

Mittwoch, 15. März 2023

Väter der Klamotte


1947 gastierte Buster Keaton im Pariser Circus Medrano 
(Programmcover von Jean-Adrien Mercier) 

Viele der Stars aus den Anfängen des Kintopp arbeiteten zunächst auf Unterhaltungsbühnen oder im Circus – allen voran Fern Andra, deren akrobatische Talente in zahlreichen ihrer Filme zum Tragen kamen.
Auch Harold Madson, der kleine Patachon aus dem Duo Pat und Patachon, war zeitlebens dem Circus verbunden. Harald Madsen war bereits ein erfolgreicher Circusclown, als er für den Film entdeckt wurde.1938 gründete er in Dänemark seinen eigenen "Cirkus Harald Bergmann-Madson".
Komiker wie Madson entstammten besonders häufig der Welt des Showbusiness, u.a. die Marx Brothers, W. C. Fields, Charley Chase, die Drei Stooges, Charlie Chaplin, Fatty Arbuckle, Stan Laurel, James Finlayson und Buster Keaton hatten ihre Wurzeln im Vaudeville bzw. der Music-Hall.
Letzterer, der als Kind im amerikanischen Vaudeville eine im wahrsten Wortsinne besonders harte Schule durchlaufen hatte, avancierte zu einem der erfolgreichsten Stummfilm-Komiker, musste aber in den 1940er Jahren infolge persönlicher und finanzieller Krisen wieder in Bühnenshows und im Circus auftreten.
Keatons Komik ähnelte der stoischer Circusclowns wie Otto Griebling und Emmett Kelly, die fernerhin gleich Charlie Chaplin den Typ des mittellosen Tramps verkörperten.
Von ganz anderer, aber ebenfalls clownesker Art war die Komik von Stan Laurel und Oliver Hardy, die wiederum Clowns inspirierten, in jüngerer Vergangenheit zum Beispiel die Schweizer Gaston und Roli.
Weit mehr allerdings beeinflusste Charlie Chaplin zahlreiche Clowns, darunter Größen wie Karandasch oder Celito und Charlie Rivel.
Andere Künstler zeigten eine weitgehende Ähnlichkeit ihres sehr „speziellen“ Humors ohne direkt erkennbare Bezüge. In besonderer Weise trifft dies auf die großartigen spanischen Circusclowns „Los Rudi Llata“ und die Marx Brothers zu, zwischen denen zweifellos eine gewisse Art von „Seelenverwandtschaft“ bestanden haben muss.  



Pat und Patachon - Karikatur von Eberhard Renziehausen