Bohdan Bocianowski 1975 |
Die
Berühmtheit der „Polnischen Schule der Plakatkunst“ begründete
sich nicht nicht zuletzt durch zahlreiche Circusplakate. Deren
vornehmlich künstlerische Ausprägung resultierte daher, dass sie
ihrer ursprünglichen Funktion weitgehend enthoben waren: Die Plakate
bewarben i.d.R. keine Circusgastspiele mehr, waren nicht mehr im
eigentlichen Sinne „Gebrauchsgrafik", sondern rein künstlerische
Arbeiten, die im Laufe der Zeit fast ausschließlich für den Kunst-
bzw. Sammlermarkt entworfen und gedruckt wurden.
Die
Beliebtheit dieser von den besten polnischen Plakatkünstlern
gestalteten Plakate nicht zuletzt in Westeuropa und Nordamerika führte
sehr bald zu zahlreichen Wiederauflagen bzw. Nachdrucken, deren
drucktechnische Qualitäten trotz einer oftmals sehr viel besserer
Papierbeschaffenheit nicht immer überzeugen konnten: Obwohl sie mitunter den selben Druckereien entstammten, zeigten einige nicht die feinen
Farbnuancen und -abstufungen der Originale bzw. der zeitnahen "Zudrucke", bei anderen wurde eine
starke Farbigkeit und klare Konturen bis ins ins Künstliche
überbetont, der Charme des Originals ging verlustig. Solche
Nachdrucke werden bisweilen als „Originale“ angeboten – da lohnt
sich der Blick auf das „Kleingedruckte“ in den unteren Ecken:
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