Aleksej Rossal’-Voronov 1960 |
Zeitgenössische
künstlerische Tendenzen schlugen sich fast immer auch in Teilbereichen der
Plakatkunst nieder. In Deutschland zum Beispiel waren in den 1920er Jahren
nicht zuletzt viele Filmplakate vom Expressionismus beeinflusst. In Russland
erlebte zur gleichen Zeit das konstruktivistische Plakat eine Blüte, wobei
viele Plakatentwerfer auf Stilmittel der Collage bzw. der Fotomontage
zurückgriffen. Die kurze Blüte endete infolge der allgemeinen Durchsetzung des
„Sozialistischen Realismus“.
Aus dessen Umklammerung
lösten sich einmal mehr zuerst die Plakatkünstler, deren Kunst durch ihre Bedeutung während der Revolution traditionell ein höheres Ansehen genoss als in anderen sozialistischen Ländern. Seit den 1960er Jahren kam es besonders im Bereich
der Film- und Circusplakate zu einer wahren Explosion der Stilrichtungen.
Einige Grafiker besannen sich dabei auf die große russische Tradition des
konstruktivistischen Plakats, andere fanden eine ganz eigene Bildsprache oder
ließen sich von aktuellen künstlerischen Tendenzen beeinflussen.
Vladimir Belkin 1973 |
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