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Samstag, 22. Dezember 2012

Circusdruckereien


Plakat der Druckerei Beigat, frühe 1930er Jahre

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts kamen im deutschsprachigen Raum die meisten Plakate für Circusse und Schaustellungen aus Hamburg. Die prachtvollen Lithografien wurden dort bei William Rohde und natürlich bei dem unangefochtenen Marktführer Friedländer entworfen und gedruckt. 
Nachdem die traditionsreiche Druckerei der jüdischen Familie Friedländer in den 1930er Jahren schließen musste, stiegen die Auftragszahlen der Druckereien Beigat und vor allem Primus in Berlin, deren Erzeugnisse allerdings nur selten die Qualität der im wahrsten Wortsinne herausragenden "Friedländer-Lithos" erreichten.
Plakate und Programmhefte von Primus wurden bis in die 50er Jahre von einigen deutschen Circussen wie Franz Althoff, Barlay, A. Fischer oder Brumbach eingesetzt.
Die bedeutendste "Circus-Druckerei" der Bundesrepublik war „Lappe und Semmler“ aus Westfalen, die zahlreiche Unternehmen mit Plakaten, Programmheften und weiteren Druckerzeugnissen belieferte. Künstlerisch konnten viele der zumeist recht groben Entwürfe aus dem Hause Lappe und Semmler wenig überzeugen.
Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts setzt man vor allem auf Produkte italienischer Herkunft. Die eigentliche Hausdruckerei italienischer Circusgrafik war Fiorin aus Mailand, die wie heutzutage „Fazzini“ viele europäische Circusunternehmen mit Werbematerial versorgte. 
Viele der wunderbaren französischen Circusplakate der 1930er bis 70er Jahre wurden von der Großdruckerei Chabrillac in Toulouse hergestellt. 

Circusprogramm aus den 1960er Jahren
von Lappe und Semmler

Fiorin-Lagerplakat mit Colizzi-Entwurf

Programm von 1970, gedruckt bei Chabrillac

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