Die
Postkarten-Sammelmanie verhalf um 1900 vielen Künstlern zu
Aufträgen, mitunter waren sie zeitweise sogar „Ansichtskartenmaler“
im Haupterwerb. Der 1869 geborene Münchner Ernst Schlemo bewies in
vielen solcher Arbeiten ein ausgesprochenes Talent zum
Karikaturisten.
Von ganz anderer Art war eine im Fraenzl-Verlag unter
dem Titel „Aus dem Zirkus“ erschienene Serie von
„Künstlerpostkarten“, die stimmungsvolle Einblicke in den Circus
jener Jahre geben. Die Karten wurden auch vom Circus Wwe.Bauer sowie
vom amerikanischen Circus Barnum & Bailey mit einem
entsprechenden Aufdruck als Souvenirs eingesetzt, wobei die Motive
eher dem klassischen europäischen Pferdecircus entsprachen als den in erster Linie "Masse statt Klasse" bietenden Shows der Amerikaner.
Von
einigen Circussen sind in großer Zahl Ansichtskarten erhalten. Diese
Unternehmen gaben die Karten beispielsweise als Zugabe beim Erwerb
eines Programms heraus. Diese geschickte Marketing-Maßnahme erhöhte
den Kaufanreiz beträchtlich und sorgte zudem für die Verbreitung
eines zur damaligen Zeit sehr beliebten Reklamemittels.
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