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Samstag, 13. März 2021

Varieté und Revue - vierzehnter Exkurs

 


Viele Varietés präsentierten zwischenzeitlich Programme im Revue-Stil, konsequent beschritt diesen Weg in Deutschland jedoch nur das 1920 eröffnete Berliner Varieté „Scala“. Direktor Jules Marx verstand es von Beginn an, die Programme durch Revue-Elemente publikumswirksam in Szene zu setzen. Einige Shows ließ er sogar als „Varieté-Revue“ inszenieren, bei der die artistischen Darbietungen in eine szenisch gestaltete Revue eingebunden waren. Marx' Nachfolger Eduard Duisberg setzte diesen Weg konsequent mit eigenen Inszenierungen fort, seit 1934 konnte er dabei mit den „Scala-Girls“ über ein eigenes großes Ballett-Ensemble verfügen.

Nach dem Krieg stand insbesondere der zunächst als „Weltstadt-Varieté“ und anschließend als "Revuetheater und Varieté" bezeichnete Ostberliner Friedrichstadtpalast für eine enge Verknüpfung von Varieté und Revue. Zur 750 Jahr-Feier Berlins gastierte im drei Jahre zuvor eröffneten neuen Friedrichstadtpalast sogar ein großes Pariser Ensemble mit der Show "Bonsoir Paris" ganz im Stil der Seine-Metropole.

Obwohl im Friedrichstadtpalast die Artistik immer noch eine Rolle spielt, steht der Revue-Charakter, ergänzt durch moderne Musical-Elemente, bei den aufwändig in Szene gesetzten Produktionen für ein zumeist touristisches Publikum mittlerweile im Vordergrund. Folgerichtig taucht der Begriff „Varieté“ nicht mehr auf.




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