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Samstag, 31. Oktober 2020

Auf Sparflamme

 


Die obige, um 1920 gedruckte Handwerbung erzielte unter Einsatz von lediglich zwei Farben eine optimale Wirkung. 
Für ihre Plakatwerbung nutzten Circusse, die etwas auf sich hielten, jedoch i.d.R. repräsentative mehrfarbige Erzeugnisse. Großformatige farbige Circusplakate konnten dabei lange Zeit nur mit arbeits- und kostenintensiven lithographischen Verfahren hergestellt werden. Wer sparen wollte, musste sich mit einfacher ausgeführten Entwürfen zufrieden geben, die mit geringerem Aufwand, d.h. vor allem weniger Farben und damit weniger Steinen bzw. Zinkdruckplatten, gedruckt werden konnten. Trotz der Vielzahl „Lithografischer Anstalten“ unterschiedlichster Größe setzten die meisten der das Unterhaltungsgewerbe beliefernden Druckereien jedoch ganz offensichtlich auf Qualität.

In vielen Ländern gab es allerdings auch Mitbewerber, die vornehmlich auf Kunden mit geringem Werbe-Budget spezialisiert waren. Ein Beispiel hierfür war die in den 1930er Jahren vor allem für Circusse sowie Zauberer und andere Artisten tätige Pariser Druckerei Harfort mit ihren oft durchaus wirkungsvollen und bisweilen recht originellen Plakaten einfacher Ausführung wie die drei folgenden. Zwischenzeitlich belieferte Harfort auch so renommierte Unternehmen wie den Cirque d'Hiver, für den das vielleicht ansprechendste Plakat der Druckerei vor dem Krieg entstand. Nach dem Krieg druckte Harfort weiterhin für Zauberer und andere Unterhaltungskünstler, in erster Linie aber Werbe- und Filmplakate. 


1938

Der grobe, eindringliche Stil dieses Plakats aus dem Jahr 1930
 unterscheidet sich völlig von dem, was in jenen Jahren andere
 europäische Druckereien lieferten. Auch aus diesem "augen-
fälligen" Grund dürfte es seinen Zweck erfüllt haben.
(Plakatsammlung der Stiftung Zauberkunst)

... ein Plakat billigster Machart aus den frühen 30ern


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