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1957 |
Wenngleich
das „Circusleben“ erwiesenermaßen dem physischen und psychischen
Befinden vieler „exotischer“ Tierarten weit zuträglicher ist als
das reiz-, abwechslungs- und anforderungsarme Leben im Zoo, kann es
doch einigen ehedem im Circus weit verbreiteten Arten nicht gerecht
werden. An erster Stelle sind hier Menschenaffen zu nennen, die
hierzulande fast vollständig aus den Manegen verschwunden sind.
Dabei war das Verhältnis zwischen Affe und Mensch im Circus oftmals
ein besonders vertrautes und enges. Zudem sind die Vorführungen von
Affen eng mit der Geschichte des reisenden Unterhaltungsgewerbes
verbunden, wobei es sich allerdings in der Regel nicht um
Menschenaffen, sondern um Makaken handelte. Schon die Gaukler der
frühen Neuzeit führten häufig die bei ihnen sowie beim Publikum
wegen ihrer „Menschenähnlichkeit“ diese so beliebten Tiere mit.
Im 19. Jahrhundert schließlich entstanden zahlreiche reisende
Affentheater, in denen Makaken verschiedene Kunststücke vorführten
und menschliche Tätigkeiten imitierten. Menschenaffen, vor allem
Schimpansen, wurden erst im Circus des 20. Jahrhunderts in größerem
Umfang gezeigt und bildeten lange Zeit ein verbreitetes
Plakatmotiv.
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Urbaniec 1979 |
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