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Polnisches Circusplakat von Maciej Urbaniec (1964) |
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J. Fenneker, Lustige Blätter 1933 |
Die
Trapezartistin, eine weitere Ikone des klassischen Circus, bildet
häufig auch in Programmen des „Nouveau Cirque“ ein zentrales
Element und hat nichts von ihrer schon viele Künstler inspirierenden
Faszination verloren.
„Ein
ernster Engel der Tollkühnheit war sie mit gelösten Lippen und
gespannten Nüstern, eine unnahbare Amazone des Luftraumes unter dem
Zeltdach, hoch über der Menge, der vor starrer Andacht die Begierde
nach ihr verging.“ (Thomas Mann, Felix Krull)
Das
immer wieder mit durch den Raum schwingenden Trapezkünstlerinnen in
Verbindung gebrachte „losgelöst-schwebende Engelhafte“ wird
nicht zuletzt in Wim Wenders Film „Der Himmel über Berlin“
wunderbar in Szene gesetzt.
Die
eigentümliche Ästhetik dieser scheinbar aller Erdenschwere
enthobenen Kunstausübung mit ihren erstaunlichen Trickfolgen gewinnt
ihre besondere Faszination dabei erst angesichts des Muts der
Artistinnen und der latenten Gefahr das jähen Absturzes.
Nicht
zuletzt üben die Artistinnen, die Körperbeherrschung, Waghalsigkeit
und eine selbstbewusst-feminine Ausstrahlung vereinen, eine gewisse
erotische Ausstrahlung aus, die Maler und Grafiker, allen voran
Felicien Rops, in gefälligerer Weise später aber auch amerikanische
Pin Up-Künstler wie Gil Elvgreen, William Fulton Soare, Enoch Bolles
oder hier Al Moore einfingen:
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Cover von Kurt Heiligenstaedt 1932 |
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Polnisches Circusplakat von Witold Janowski (1975) |
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