Die "maurische" Fassade des "alten" Sarrasani - Programmtitel um 1930 |
Eine einladend gestaltete Frontpartie ist ein wichtiges Aushängeschild eines jeden Circus’. Ein zentraler Bestandteil ist hierbei der eigentliche Einlass. Auf alten Fotos früher Zeltcircusse sieht man oftmals bemalte Stirnseiten der Einlass- bzw. Restaurationszelte – eine Tradition, die niemals ganz ausstarb und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch den Circus Roncalli neu belebt wurde.
Anfang des 20. Jahrhunderts
kamen bei großen Circussen prachtvolle Fassaden auf, die in den 20er und 30er
Jahren enorme Ausmaße erreichten und das äußere Erscheinungsbild vieler
Unternehmen entscheidend prägten. Ihr häufig vermeintlich „orientalischer“ Stil
verstärkte Vorstellungen, die das Publikum mit der „Exotik“ des Circus
verband.
Der Aufbau solch einer
riesenhaften Fassade, die oftmals auch ein Orchesterpodium für die Einlassmusik
umfasste, war enorm arbeits- und zeitaufwändig. Nach dem Krieg fielen in Westdeutschland die
Fassaden in der Regel daher kleiner aus und waren dem Zeitgeschmack folgend
nüchterner gestaltet. Ein wichtiger Bestandteil des Erscheinungsbildes von
Circussen wie Adolf Fischer, Krone oder Sarrasani blieben sie aber weiterhin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen