Holzschnitt von Walter Klemm, 1930 |
Das
Erscheinen eines „exotischen Tieres“ war in früheren Zeiten nicht zuletzt im ländlichen Bereich eine vielbestaunte Attraktion, die sich
kaum ein Bewohner entgehen ließ. Vor allem die imposanten
Trampeltiere, die wie auch andere Kamelarten in ihren Heimatgegenden
domestiziert wurden, boten sich wegen ihres auffälligen Aussehens,
ihrer Genügsamkeit, Auffassungsgabe und ihrer Angepasstheit an
hiesige klimatische Verhältnisse an. Die Kamelführer gehörten zum
„Fahrenden Volk“ und wurden in der Bevölkerung oftmals
despektierlich „Kameltreiber“ genannt.
Bereits
im 16. Jahrhundert wird von der Vorführung eines Dromedars in
unseren Breiten berichtet; im Verlauf der frühen Neuzeit nahm die
Schaustellung von Kamelen mit Unterbrechungen ständig zu, und im 19.
Jahrhundert zählten sie neben Makaken und Bären zu den am
häufigsten von reisenden Schaustellern gezeigten „fremden“
Tieren.
Kleine
Circusse, die publik als „Arenen“ in Erscheinung traten, führten
oftmals Kamele als „exotische“ Farbtupfer mit und über
Menagerien und Völkerschauen eroberten Trampeltiere und Dromedare
verstärkt auch große Circusse, wo sie bei keinem „orientalischen“
bzw. „indischen“ Schaubild fehlen durften.
Bis
heute sind Alt- und Neuweltkamele verbreitete „Exoten“ in traditionellen Circussen und kein „Exotentableaux“ kommt ohne sie
aus.
Holzstich, Ende 19. Jh. |
Legespiel um 1900 |
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