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Samstag, 12. Dezember 2015

August


Plakat von Andrzej Pagowski 1983

Im liebenswert naiven, tollpatschigen, lustbetonten und nicht selten anarchischen „August“ lebt der Typus der uralten, in unterschiedlichsten Ausformungen in vielen Kulturen zu findenden und zumeist durch reisende Unterhaltungskünstler verkörperten komischen Figur fort. Doch auch wenn seine Wurzeln weit zurückreichen, der „August“ an sich - für viele Menschen die typische Erscheinungsweise des Circusclowns - geht unter dieser Bezeichnung gerade einmal auf das späte 19. Jahrhundert zurück.
Heute scheint der klassische August vorwiegend als nostalgische Reminiszenz an goldene Circuszeiten oder schlimmstenfalls als minder begabter Kinderbelustiger bestehen zu können, und nur noch wenige wirkliche Meister ihres Fachs sind noch in den Manegen zu erleben. Eine wirkliche Lücke hinterlässt der „dumme August“ aber nicht, in seine großen Fußstapfen treten neue Spaßmacher, die den Typus der letztlich zeitlosen „komischen Figur“ mit all ihren Facetten bruchlos fortleben lassen. 

Bohdan Bocianowski 1974

"Coco" (Nikolai Paliakoff, links)
war Mitte des 20. Jh. einer der populärsten Auguste. 

Fellini thematisierte bereits 1970 in seinem Film „I Clowns“ 
das Ende der klassischen Circusclownerie. 
Diesem italienischen Circusplakat liegt ein Szenenbild aus
 dem Film zugrunde.

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