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Sonntag, 13. September 2015

Pantomimen


 Pantominenheft 1910

In den aufwändig in Szene gesetzten „Circuspantomimen“ oder zutreffender „Manegenschaustücke“ nahmen theatralische Elemente einen breiten Raum ein; in Franconis Pariser „Cirque Olympique“ bestimmten sie Anfang des 19. Jahrhunderts sogar sehr weitgehend die Aufführungen.
Auch die reisenden Truppen des 19. Jahrhunderts führten am Ende der Programme unter Beteiligung der gesamten Gesellschaft oft „Pantomimen“ auf, wobei equestrische bzw. akrobatische Elemente im Vordergrund standen, so bei der weit verbreiteten Dramatisierung des Mazeppa-Stoffes mit circensischen Mitteln.
In den festen Circusbauten nahmen prunkvolle Pantomimen gegen Ende Jahrhunderts wieder beachtliche Ausmaße an, ihren Höhepunkt erreichte die Entwicklung bei Busch und Schumann in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg.
Gegenstand der zumeist die zweite Programmhälfte füllenden Manegenschauspiele waren u.a. historische Themen, Zeitgeschehen, Volksgut, Sagen und Märchen; zuletzt prägten Revueelemente immer mehr das Geschehen. Elemente der Circuspantomimen fanden sich später in Schaubildern als Bestandteile einiger Programme großer Zeltcircusse.

Die "Pantomimenhefte" waren i.d.R. reine Texthefte 
mit Beschreibungen der Handlung (1917)

In vielen der großen Circusbauten ließ sich die Manege
 in eine "Wassermanege" verwandeln: "
Aus allen Bäumen, 
aus allen Vasen, aus allen Urnen, Gallerien, Fontänen
 fluthen Lichtwellen, goldig erglänzt der Saal (..); 
Myriaden von bunten Wasserstrahlen sprudeln aus den Cascaden
, den Thiergestalten, der Kronfontäne, Najaden und Nymphen
 entsteigen den Wassern, goldblinkende Tänzerinnen, 
Sylphiden, vereinigen sich zu einer feenhaften
 Schluß-Apotheose!“ (Pantomimenheft 1900)

Bildpostkarte einer weiteren "Wasserpantomime" 1900

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