|
1896 |
Im Showbusiness – und hier
vor allem im Circus – lebt bis in die Gegenwart ein Bild vom Orient fort, das
seine Wurzeln im Orientalismus des 19. Jahrhunderts hat, zu Beginn des 20.
Jahrhunderts seine größte Verbreitung bis in weite Teile des Alltagslebens fand
und Mitte des Jahrhunderts durch die Filmindustrie noch einmal belebt wurde.
Letztendlich spiegelten die Klischees von einem magischen und märchenhaften
Morgenland Sehnsüchte und Fantasien weiter Bevölkerungsschichten des
Abendlandes.
Das Unterhaltungsgewerbe
spielte dabei meist nur mit diesen Klischees, die oft mit einem Augezwinkern
und Mitteln der Übertreibung in Szene gesetzt wurden. Das Bild vom Orient wurde
auf seinen Schauwert reduziert – und hier boten sich nicht zuletzt für den
Circus ideale Möglichkeiten in Form farbenprächtiger Schaubilder mit
Fakirdarbietungen, Akrobatik, Magie, Tanz und der Präsentation „exotischer“
Tiere. Wenn in einem kleinen Familiencircus Fakir „Ali Ben Gali“ Feuer spuckt
und auf Scherben läuft, während die Circusschönen „Bauchtanz“ und
Pythonschlangen präsentieren und bunt behangene Trampeltiere zur Ellingtons
„Caravan“ ihre Runden drehen, dann lebt die alte Tradition „orientalischer“
Schaubilder im Circus unverändert fort.
|
Knudsen
|
|
Casaro |
|
Aller (Carlo Alessandrini) |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen