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Dienstag, 20. Mai 2014

India



Indien war seit dem 19. Jahrhundert ein „Sehnsuchtsort“ für Menschen in Europa, ein geheimnisvolles, exotisches Land, über das lediglich diffuse Vorstellungen in den Köpfen existierten – was seinen Reiz noch erhöhte.
Verschiedenste Schaustellungen wie z.B. „Völkerschauen“ griffen diese Bilder auf und trugen nicht unwesentlich zu ihrer Verbreitung bei. Der chauvinistische Blickwinkel war hierbei – wie auch in Bezug auf andere „Kulturvölker – weit weniger ausgeprägt als bei der Zurschaustellung vermeintlich „primitiver“ „Naturvölker“. Tatsächlich hatten die „Indienschauen“ einen mehr folkloristischen Charakter, wenngleich sie die Wirklichkeit mitunter arg verfälschten und viele Klischees bedienten, aber das ist heutzutage bei entsprechenden Veranstaltungen oft nicht anders. 
Auch der Circus, dessen Anziehungskraft immer auch aus dem Reiz des „Fremden“ und „Exotischen“ erwuchs, nahm sich des populären und wie für ihn gemachten Themas an. Prächtig geschmückte Elefanten waren dabei zentrale Elemente der Shows und natürlich auch der Druckwerbung. Mit ihnen zogen allerlei „Vulgärkünste“ in die Manegen ein, die zuvor eher auf den Jahrmärkten beheimatet waren, darunter Schlangentänzerinnen und diverse „Fakire“ wie Scherbenläufer oder Schwert- und Feuerschlucker.


Programmrückseite Circus Straßburger 1939




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