Indien war seit dem 19. Jahrhundert ein „Sehnsuchtsort“ für Menschen in Europa, ein geheimnisvolles, exotisches Land, über das lediglich diffuse Vorstellungen in den Köpfen existierten – was seinen Reiz noch erhöhte.
Verschiedenste
Schaustellungen wie z.B. „Völkerschauen“ griffen diese Bilder auf und trugen
nicht unwesentlich zu ihrer Verbreitung bei. Der chauvinistische Blickwinkel
war hierbei – wie auch in Bezug auf andere „Kulturvölker – weit weniger
ausgeprägt als bei der Zurschaustellung vermeintlich „primitiver“
„Naturvölker“. Tatsächlich hatten die „Indienschauen“ einen mehr folkloristischen
Charakter, wenngleich sie die Wirklichkeit mitunter arg verfälschten und viele
Klischees bedienten, aber das ist heutzutage bei entsprechenden
Veranstaltungen oft nicht anders.
Auch der Circus, dessen
Anziehungskraft immer auch aus dem Reiz des „Fremden“ und „Exotischen“ erwuchs,
nahm sich des populären und wie für ihn gemachten Themas an. Prächtig
geschmückte Elefanten waren dabei zentrale Elemente der Shows und natürlich
auch der Druckwerbung. Mit ihnen zogen allerlei „Vulgärkünste“ in die Manegen
ein, die zuvor eher auf den Jahrmärkten beheimatet waren, darunter
Schlangentänzerinnen und diverse „Fakire“ wie Scherbenläufer oder Schwert- und Feuerschlucker.
Programmrückseite Circus Straßburger 1939 |
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