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Plakat von Tomasz Ruminski 1975 |
Das
musikalische Element ist seit jeher fester Bestandteil der
artistischen Kunstausübung. Die fahrenden Unterhaltungskünstler des
Mittelalters, die Spielleute, waren oftmals Artisten und Musiker in
Personalunion und die Produktionen der Gaukler der Neuzeit wurden in
der Regel von Familienmitgliedern musikalisch untermalt – eine
Tradition, die bis heute in einigen Familiencircussen fortlebt. Eine
besondere Bedeutung kam der Musik lange Zeit bei der Reklame zu, ob
bei der Straßenparade oder der Parade auf dem Podium vor dem
Einlass.
Die
Programme der großen Circusse des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
wurden von großen Orchestern begleitet, die seit dieser Zeit ihren
Platz zumeist über dem Artisteneingang hatten.
Die
Musiker stammten mit dem Aufkommen des Zeltcircus' häufig aus Böhmen oder aus Dörfern der Westpfalz,
darunter Mackenbach, das den pfälzischen Wandermusikanten ihre
Bezeichnung „Mackenbacher“ gab – unter Circusleuten eine Zeit
lang ein Synonym für Circusmusiker. Die "Mackenbacher" waren i.d.R. auch für den Auf- und Abbau der Zelte zuständig.
Seit
der Mitte des 20. Jahrhunderts schrumpften die Orchester-Besetzungen
zumeist auf (Big-)Band-Größe und der musikalische Stil änderte
sich entsprechend. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch – im
Gegensatz zum Verzicht auf ein eigenes Orchester, wie es u.a.
ausgerechnet der Branchenführer schon seit Jahrzehnten praktiziert.
Der Einspielung der Musik aus Tonkonserven käme dabei letztlich
einer Video-Projektion der artistischen Darbietungen gleich ...
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