Auffällig ist 's ... (1964) |
Offensichtlich
werbeträchtige und zumeist völlig willkürliche Eigenbezeichnungen von
westlichen Circusunternehmen als „National- oder Staatscircus“ kommen
zwischenzeitlich immer wieder einmal in Mode – zuletzt ließ sich die Familie
Wille für ihren Circus „Carl Busch“ den Zusatz „Deutscher Nationalcircus“
schützen. Aber auch unsere Nachbarländer verfügen in der Regel über einen
„Nationalcircus“.
Die Assoziationen bzw. die
Erwartungen, die solche vermeintlich bedeutungsvollen Bezeichnungen beim
Publikum wecken sollen, liegen auf der Hand.
Der berühmteste und
erfolgreichste „Nationalcircus“ ist zweifellos der Schweizer Circus Knie.
Andere „Nationalcircusse“ wurden im deutschsprachigen Raum vor allem durch die
Familie Althoff betrieben, so führte Elfie Althoff in der Nachfolge des Circus Rebernigg lange Jahre den „Österreichischen Nationalcircus“, ihr Bruder
Carl reiste zwischenzeitlich als „Californischer Nationalcircus“. Der der
bedeutenderen Althoff-Linie entstammende Franz Althoff präsentierte in den
1990er Jahren in Deutschland ganz offiziell den „Moskauer Staatscircus“; seine
Tante Carola Williams nannte ihr Unternehmen in den 60er Jahren in
Zusammenarbeit mit einer spanischen Circusdirektion „Spanischer
Nationalcircus“.
Besonders auf
Auslandstourneen geben sich Circusunternehmen gerne als „Nationalcircusse“
ihres Landes. Der Circus „Heros“, betrieben von Mitgliedern der großen, aber
außerhalb Italiens weitgehend unbekannten Circusdynastie Togni, reiste
beispielsweise in den 60er Jahren in Deutschland und den Niederlanden als
„amerikanischer National- oder Staatscircus“. 1971 (Casaro) |
Von 1940 bis zu seiner Einstellung im Jahr 1957 firmierte der Circus von Amédée Ringenbach als "Cirque National". |
Diese erstmals 1960 genutzte interessante Grafik ziert ein Programm von 1966. |
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