In Zeiten, in denen die
Tageszeitung ein wichtiges Informationsmedium war und in vielen
Haushalten gelesen wurde, hatte die Anzeigenwerbung eine weit größere
Bedeutung als heute. Wenn auch Berichte im redaktionellen Teil weit
effektiver waren und die Pressesprecherinnen und Pressesprecher stets
versuchten, den Circus vor und während eines Gastspiels möglichst
oft „in die Zeitung zu bringen“, bildeten die Anzeigen
traditionell wichtige Werbemittel. Ihre Gestaltung war in aller Regel
ausgesprochen trivial: Harte Schwarz-Weiß-Kontraste, stereotype
Bildelemente, ein fett gedruckter Name des Unternehmens mit oftmals individuellem Schriftzug sowie der
typische Sternchenrahmen dienten allein dazu, auf den überbordenden
Anzeigenseiten aufzufallen.
Dass auch unter Anwendung ähnlicher bewährter Mittel weit ansprechendere Ergebnisse erzielt werden können, stellte der gelernte Gebrauchsgrafiker Bernhard Paul im Jahr der
„Wiedergeburt“ seines Circus Roncalli 1980 unter Beweis. Die
einfachen, liebevollen und gerade auch deshalb wirkungsvollen
Annoncen spiegeln in besonderer Weise den einzigartigen Charme des
Circus Roncalli in seinen Anfangsjahren.
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