Bild- sowie direkte und indirekte Textzitate nur unter genauer Quellenangabe!

Donnerstag, 10. Juni 2021

Varieté und Revue – sechzehnter Exkurs


Paris um 1898 - Viele Gebrauchsgrafiker zeigten sich zu dieser
Zeit von Jules Chéret und Jules Alexandre Grün beeinflusst.
Dieser Programmtitel zeigt Einflüsse beider. 

Die „Belle Époque“, die Jahre um die vorletzte Jahrhundertwende, bildete wie späterhin die 1920er Jahre eine Blütezeit großstädtischer Vergnügungsetablissements. Viele Plakate und Programmtitel dokumentieren gewisse Klischees dieser Zeit, die für das damalige Publikum von besonderer Anziehungskraft gewesen sein dürfen. Zum einen war das eine mehr oder weniger ausgeprägte frivole Aura, die Artistinnen und Tänzerinnen zugewiesen wurde, zum anderen das mondäne Flair von Besuchern aus der „besseren Gesellschaft“, das sich auf das normale kleinbürgerliche Publikum ein Stück weit zu übertragen schien. "Der Zeitgeist war beherrscht von jener ästhetischen Lüge, die auch für die Armen an Geist und Gut eine sogenannte "Elegance" schaffe wollte, (...), die an falschen Hermelins und Simili-Brillanten die Eitelkeit des Großstädters befriedigte." (Schmidt-Carlo: Stil und Luxus am Kabarett. In: Die Kleinkunst in Wort und Bild, Tanz und Musik, 2.Jg, Nr.24. München 1921)

Anzeige in einer Ausgabe der Zeitschrift "Die Woche" des Jahres 1914

Programmtitel von Georges Meunier (1899)

Programmcover Apollo Varieté-Theater Wien (1910)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen