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Freitag, 12. April 2019

Kinderkram


Reyersbach - ein extrem seltenes Friedländer-Plakat von 1921

Die hier abgebildeten, so unterschiedlichen Circus-Grafiken haben eine interessante Gemeinsamkeit: Es handelt sich um Arbeiten von Gebrauchsgrafikern, die sich späterhin einen Namen als bekannte Kinderbuch-Illustratoren gemacht haben:
Hans A. Reyersbach gehörte zu den talentierten Nachwuchsgrafikern, die für die Druckerei Friedländer in den frühen 1920er Jahren signierte Plakate auf der gestalterischen Höhe der Zeit schufen. Einen eigenen Stil entwickelte der Autodidakt Reyersbach während seiner kurzen Karriere als Plakatentwerfer, in der er vor allem Circusplakate für Paula Busch gestaltete, nicht. Seine Arbeiten zeigen sich hingegen von einigen bekannten Gebrauchsgrafikern seiner Zeit beeinflusst. Nach verschiedenen beruflichen und geographischen Stationen emigrierte das jüdische Ehepaar Reyersbach 1940 unter abenteuerlichen Umständen von Paris in die USA. Mit seiner Kinderbuchreihe „Coco, der neugierige Affe“ wurde Reyersbach als „H. A. Rey“ weltberühmt.
Franz Josef Tripp verdiente in den 1950er Jahren seinen Lebensunterhalt als (Buch-)Illustrator und Werbegrafiker, so schuf er u.a. den abgebildeten Programmheft-Titel für den Circus Fischer. Tripps in den 1960er Jahren erstellte Illustrationen für Kinderbuchklassiker wie die Jim-Knopf Bücher von Michael Ende oder „Die Kleine Hexe“ bzw. die Räuber Hotzenplotz-Bände von Otfried Preußler avancierten zu Klassikern ihres Genres und die Bilder sind im breiten Bewusstsein ähnlich eng mit den Büchern verbunden wie die Zeichnungen von Walter Trier für Kinderbücher Erich Kästners.
Eines der bei kleinen Kindern beliebtesten Bücher ist der 1989 erschienene Titel „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“. Illustrator dieses in zahlreichen Sprachen erschienenen Bestsellers ist Wolf Erlbruch. Für das Programmheft des Circus Roncalli gestaltete der in den 70ern und frühen 80ern vor allem als Werbeillustrator tätige Erlbruch eine Tabak-Anzeige, die viel vom Charme dieses Circus in seinen frühen Jahren widerspiegelt. Die rasch ansteigende Popularität Roncallis zeigt sich auch darin, dass die Anzeige bald schon in zahlreichen Zeitschriften mit einer jugendlichen, „alternativen“ Leserschaft geschaltet wurde.

Tripp

Erlbruch

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